Maximilian I. "Umbruch und Orientierung"
- Eine künstlerische Spurensuche
Karin Zorn und Isabella Scharf-Minichmair
In den vergangenen zwei Jahren ist viel passiert. Im März 2020 war innerhalb weniger Tage klar geworden, daß unser ausgereifter Plan, die Ausstellung Maximilian I. - Eine künstlerische Spurensuche zwischen Kunst und Gedächtnis im Sinne einer Wanderausstellung 2020 nach Krasnodar zu bringen und zu zeigen, aufgrund der internationalen Instabilität so nicht stattfinden kann. Ein neuer Plan, um das Ausstellungsprojekt umzusetzten, war notwendig.
Karin Zorn und Isabella Scharf-Minichmair haben die Zeit des Umbruchs und den Beginn einer tieferen Verwandlung auch in ihrer künstlerischen Arbeit wahrgenommen. Die inhaltlichen Seelenstimmungen und die Konfrontation mit tiefer gesellschaftlicher Veränderung lassen die Begegnung mit der bedeutenden historischen Persönlichkeit des Maximilian I. in ein intimeres Licht stellen, in dem rein menschlichen Fragen nachgespürt werden kann.
Auch die Zeit Maximilian I. war eine Zeit von Neuanfängen und von Verwandlungen. Zusätzlich zu den äußeren Strukturen, Bewegungen und Abläufen, in denen der König und Kaiser lebte, erlebte er genauso innere Veränderungen und nährte daraus seine Verantwortung und seine Entscheidungskraft für die Gestaltung der Inhalte seiner Regentschaft. Sein überlieferter Wahlspruch lautete Per tot discrimina rerum („Durch so viele Gefahren“).
In den 24 Gemälden der Ausstellung setzen sich Karin Zorn und
Isabella Scharf-Minichmair auf persönliche Weise mit Maximilian I. auseinander. Titel wie beispielsweise Einssein, Ritter Tod und Teufel oder Kupferberg und Silberthal benennen die Begegnung mit der historisch bedeutenden Persönlichkeit durch eine künstlerische Spurensuche. Historische Überlieferungen werden mit menschlichen Inhalten und Fragen künstlerisch in Szene gesetzt und malerisch gestaltet. Die Gemälde wurden als Rollbilder konzipiert, um die Präsentation der Gemälde möglichst unabhängig von der momentanen Instabilität der internationalen Transportbedingungen zu halten.
Gemälde von Karin Zorn:
Über das Kulturprojekt Krasnodar-Wels
Freundschaft ist besonders in Zeiten des Umbruchs ein substanzieller Teil der Orientierung für jeden Einzelnen. Das 2019 von den Künstlerinnen Karin Zorn und Anastasia Kharchenko initiierte Kulturprojekt der Partnerstädte Krasnodar und Wels konnte sich durch die Freundschaft zwischen den beiden Städten entwickeln. Fünf Personen nehmen aktuell an MIXXI EIIXXII teil: Nadeszhda Babitschewa, Isabella Scharf-Minichmair, Anastasia Poltinnikowa, Denis Poltinnikow und Karin Zorn. Im Rahmen eines Ausstellungsaustausches werden einander die Geschichte Krasnodars von Katharina II. bis Sergey Galitzkiy und der mit der Stadt Wels verbundene Kaiser Maximilian I. in der Wahrnehmung der Gegenwart bekanntgemacht.
Die ursprünglich geplante Gemäldeausstellung „Maximilian I. - Eine künstlerische Spurensuche zwischen Geschichte und Gedächtnis“ von Isabella Scharf-Minichmair und Karin Zorn, die 2019 anläßlich des 500. Todestages Kaiser Maximilians I. in Wels stattgefunden hatte, konnte im September 2020 in Krasnodar nicht gezeigt werden. Die Künstlerinnen antworten nun auf die neue Situation mit neuen Arbeiten und einem aktuellen Zugang zum Thema.
Nadeszhda Babitschewa, Anastasia Poltinnikowa und Denis Poltinnikow untersuchen mit ihrem Teil des Ausstellungsprojektes, der in Wels präsentiert werden wird, „die Stadt als soziokulturelle Umwelt, die für ihre Einwohner eine Räumlichkeit schafft. - Durch die Geschichte und Traditionen, die in Architektur verkörpert und der hiesigen Landschaft unterordnet sind. - Durch die Menschen, die in dieser Stadt gewohnt haben und wohnen. Das alles wird in ein visuelles System der künstlerischen Bilder vereinigt.“ Ein Einblick in diese Arbeit der Krasnodarar Künstler wurde in Reproduktionen in diesem Jahr im Welser Minoritengebäude -Schiesserhof gezeigt. Eine Ausstellung in Wels mit den Originalwerken ist in Planung.